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Ginny ...
... (Jack Russel Terrier, geb. 2004) ist uns ganz unabsichtlich zugeflogen. Aber ihr Charme war, als wir sie im
Februar 2006 mit 14 Monaten übernahmen, so überwältigend, dass wir nicht widerstehen konnten.
Ginnys Welpenzeit war kein Zuckerschlecken. In ihrem jungen Leben hatte sie kaum etwas gelernt und war jeden Tag viele,
viele Stunden allein. Mit dem Erfolg, dass sie nicht stubenrein war, als sie zu uns kam, auch mal auf den Esstisch
sprang, wenn man nicht wie ein Luchs aufpasste und sich bei jedem lauten Wort vor Angst gleich platt hinduckte und
pinkelte. Sie war sehr unsicher, was sich darin äusserte, dass sie alles verbellte, was sie nicht kannte - und sie
kannte gar nichts.
Doch dieser kleine Hund konnte lernen und wollte lernen.
Mit verblüffender Geschwindigkeit hat sie uns gezeigt, dass sie
zwar ganz anders lernt als ein Hütehund, dass es aber mit ein bisschen Geduld kaum etwas gibt, was sie nicht mit grosser
Begeisterung ausführt. Sie hat durch ihre Freundlichkeit nicht nur alle Menschen im Sturm erobert, selbst unsere Katzen,
die Schafe und die alte Ente waren von Anfang an von ihr angetan. Und mit Giovanni dem Kater verbindet sie eine echte
Freundschaft, nach dem Motto: hart aber herzlich!
Stand 2015
Mit mittlerweile 10 Jahren ist Ginny zur Grande Dame ausgereift. Menschen wickelt sie lässig um die Pfote, selbst Leute
mit markanter Hundeangst gehen magisch angezogen auf sie zu - „sie ist ja auch kein Hund, sie ist eine Ginny!“
Bis heute ist sie ein Hund, der lieber Tricks zeigt als Spazieren zu gehen und bei schlechtem Wetter zeigt sie dies auch
deutlich. Bei unseren Dogdance-Auftritten auf der CACIB Neumünster und bei anderen Veranstaltungen ist sie sofort
Publikumsliebling, weil sie mit ihrer Begeisterung und ihrem Übereifer alle in ihren Bann schlägt.
Aus dem Kursbetrieb hat sie sich weitestgehend zurückgezogen – wilde Junghunde sind deutlich unter ihrer Würde. Aber sie
ist weiterhin eine große Hilfe in Einzelstunden mit schwierigen Hunden – ihre Ausdruckstärke hilft den Menschen die Signale
ihrer Hunde besser zu deuten und einzuschätzen.
Stand 2020
Mit 15,5 Jahren ist Ginny ein sehr, sehr alter Hund. Sie ist taub, fast blind und auch der Geruchssinn hat deutlich
nachgelassen. Nach ihrem Schlaganfall im letzten Oktober, verbunden mit einem Vestibulärsyndrom des Innenohrs, stellt sie
den Kopf immer ein bisschen schief und manchmal kann sie Bewegungen nicht mehr gut koordinieren. Trotzdem ist ihre gute
Laune ungebrochen! Wir Menschen können von dieser Hundeseniorin unendlich viel lernen: Denn da ist kein Hadern, kein
Jammern! Zwischendurch hüpft sie wie ein junger Hund umher, lacht über das ganze Gesicht, und wenn sie dabei umfällt,
rappelt sie sich hoch und tut so als wäre nichts gewesen. Dieser kleine Hund ist ein großes Vorbild für uns alle, sie
beklagt ihre zunehmenden Gebrechen nicht, sondern arrangiert sich im Hier und Jetzt.
Porträts !